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Wenn-Dann-Kombination oder, nicht überall wo Ursache-Wirkungs-Prinzip drauf steht, ist es auch drin

By 29. Juni 2021Blog

Es bedeutet: Das, was ich tue hat Auswirkungen. Erst mal prinzipiell jedem klar.
Das ist ein Naturgesetz. Es hat viele Namen: das Hermetische Gesetz von Ursache und Wirkung, einige nennen es das Gesetz des Karma. Was ich aussende kommt zu mir zurück.
Alles was geschieht hat eine Ursache und wiederum jede Ursache hat eine Wirkung. Nichts geschieht ohne Grund, alles was geschieht, zieht auch eine Wirkung nach sich. Untermauert noch von unseren Beobachtungen, ist es ein universelles Gesetz, die sprachliche Manifestation ist:

Wenn…. ( Ursache) ,dann …. (Wirkung)
Wenn ich ein Glas auf ein Brett stelle und das Brett an einer Seite anhebe, dann rutscht das Glas vom Brett, fällt herunter auf den Boden und zerbricht.

Schräges Brett und zerbrochenes Glas ist dann ein kausaler Zusammenhang. Das ist erst einmal Physik. Leicht zu erkennen, denn diese Erfahrung hat jeder schon mal gemacht. Somit haben wir auf Grund unserer Erfahrung diese Verknüpfung hergestellt und abgespeichert. Diese Verknüpfungen helfen uns, unsere Umwelt besser zu verstehen und in Sekundenschnelle zu re-agieren, falls das Brett angehoben wird und ich nicht möchte, dass das Glas auf dem Boden aufschlägt und zerbricht. Ursache: schräges Brett – Wirkung: zerbrochenes Glas. Doch dieses, ich nenne es mal Programm, sortiert erst mal nicht aus. Das heißt, sobald eine Wenn- Dann-Konstellation“ installiert wird, ist sie installiert. Und das um so tiefer, um so emotionaler die Erfahrung.

Die funktioniert dann wie die Autokorrektur beim Handy, nur eben in unserem Kopf und wir denken und handeln nach diesem Programm. Das Programm schaltet sich ein und korrigiert so, wie es zuvor irgendwann mal als Verknüpfung abgespeichert wurde. Das Programm selbst ist prima und effizient, weil es uns blitzschnell handeln lässt, eben automatisch. Es fragt sich nur, was habe ich da so alles gespeichert, was ich nicht auf dem Schirm habe.

Neben den rein natürlichen Gesetzen, wie schräges Brett – kaputtes Glas und heiße Herdplatte – verbrannte Finger und so weiter, werden auch Erfahrungen, Meinungen, Gesetze und Benimmregeln mit Wenn-Dann- Konstellationen verknüpft. Dann heißt so eine Verknüpfung vielleicht: „wenn du nicht brav bist, dann kommt der Weihnachtsmann nicht zu dir“ oder … hier bitte eigene Beispiele finden….:-)

In unserem künstlichen Gedankenkonstrukt, das wir Gesellschaft nennen, haben wir so ganz nebenbei Wenn-Dann-Verknüpfungen geschaffen, die bei näherer Betrachtung oft keine sind. Also doch, es sind welche, nur eben auf Basis eines künstlichen Konstruktes und die haben nix mit Naturgesetzen zu tun. Zu erkennen sind diese Konstrukte daran, dass sie nicht überall Gültigkeit haben.

Also hinterfragen: Ist das denn tatsächlich so? Ist das ein Naturgesetz, oder ist das eher eine Erfahrung, die jemand gemacht hat und die als Gesetzt erscheint? Ist es eine universelle Wahrheit, oder eine Konsequenz aus einer „erfundenen“ Norm, die es zu befolgen gilt. Ist das sinnvoll? Wo fängt sinnvoll an und wo hört es auf?

Die Verknüpfungen werden uns mitgeteilt, wir hören, wir sehen, wir fühlen. Auch hier gilt: um so intensiver es erlebt wird, um so tiefer ist es in uns gespeichert. Je emotionaler, um so tiefer verankert es sich.
Manchmal, wenn zuvor schon die Erfahrung in einem ähnlichen Bereich gemacht wurde und dann die Wenn-Dann-Konstellation darauf aufbaut, reicht eine Androhung. Das „Vermeiden wollen“ ploppt hoch, aus Angst vor den möglichen Konsequenzen. Darauf beruhen im Wesentlichen Teile unserer gesellschaftlichen Ordnung.

Also analog dessen, was aus dem Umgang mit der Natur erfahren wurde: „wenn ich diese Pflanze esse, dann bekomme ich Bauchschmerzen, weil sie giftig ist,“ kombinieren auch die gesellschaftlichen Vorgaben Ursache und Wirkung miteinander. Sie bestimmten, was ist richtig und was falsch, was Recht und Unrecht, wie es sein sollte und was so gar nicht geht. Das verbunden mit daraus folgenden Konsequenzen entsteht ein kausaler Zusammenhang, der im Grunde keiner ist: „Wenn ich so ….bin, … wenn ich das….. denke, …. wenn ich das….. tue, ….. wenn ich das …..fühle, dann…. hat das diese, oder jene Konsequenzen.“ Dabei waren/sind die Kombinationen zum Teil recht abstrus und willkürlich, je nachdem wer gerade was zu sagen hat(te). So gab es eine Zeit, die ist nicht allzu lange her, da galten Frauen, die Gefühle zeigten, als hysterisch und Hysterie war nach damaliger Definition eine Krankheit. Krankheiten müssen behandelt werden und das wurden sie auch. Aus heutiger Sicht schüttelt man den Kopf und fragt sich, wie man wohl auf das schmale Brett kam?

Diese Wenn-Dann-Verknüpfung sind auch heute noch der Klassiker der menschlichen Gesetze, Verordnungen und gesellschaftlicher Etikette und verfehlen ihre Wirkung nicht. Nebenbei erwähnt ist die Wenn-Dann-Kombination ein hypnotisches Sprachmuster…..Alleine nur dieses „unscheinbare“ Sprachmuster betreibt mentale Selektion. Das kann Autokorrektur nach sich ziehen, in dem Sinne, dass wir uns oft nicht erlauben zu zeigen was uns bewegt.

Die Ursache Wirkung -Verknüpfung ist sehr effektiv. Sie hält erdachte Konstrukte durch Angst und Schrecken am Leben. Und so bläht sich mancher irrwitziger Gedankenfurz allein durch die Drohung auf.

Also, nicht überall, wo wenn- dann draufsteht, ist auch ein Gesetz mit universeller Gültigkeit drin. Was hat nach dem Hinterfragen noch Bestand?

Deine Stefanie

 

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